Übernahme der Wasserkorporation Ottoberg

Die Politischen Gemeinden des Kantons Thurgau sind gesetzlich dazu verpflichtet, privatrechtliche Versorger wie Elektra- oder Wasserkorporationen zu übernehmen, falls diese aus personellen oder finanziellen Gründen nicht mehr in der Lage sind, ihren Versorgungspflichten nachzukommen.

Im Versorgungsgebiet der Wasserkorporation Ottoberg hätte schon seit Jahrzehnten eine zusätzliche Druckzone für die höher gelegenen Gebiete des Ortsteils Ottoberg gebaut werden müssen, um die Löschwasserversorgung sicherstellen zu können. Für den Bau dieses Reservoirs wurde 2006 ein Betrag von rund Fr. 800’000.- erwartet. Zusätzlich stand auch eine Totalsanierung des bestehenden Reservoirs Ottoberg an der Oberhaldenstrasse sowie ein Leitungsbau in der Hauptstrasse an.

Für die fleissige, aber kleine Wasserkorporation wäre dies nur mit einer extremen Erhöhung des Wasserpreises auf 3-5 Franken pro Kubikmeter Wasser machbar gewesen, weshalb sie sich Ende 2007 dazu entschloss, sich aufzulösen und bei der Wasserversorgung Märstetten „Unterschlupf“ zu suchen.

Die organisatorische, technische und administrative Integration in die Technischen Gemeindewerke Märstetten ging weitgehend reibungslos über die Bühne. Es mussten nicht nur alle Wasserkunden samt ihren jeweiligen Wasseruhren und Verträgen ins Computersystem der Gemeinde Märstetten übertragen werden, sondern es waren auch die Leitungspläne ins geografische Leitungsinformationssystem (WebGIS) der Gemeinde zu integrieren. Der Wasserpreis liegt heute (2015) bei Fr. 1.50/m3.